Gezielte Tumortherapie – neue Erfolge

Die gezielte Tumortherapie nimmt in der Therapie des Brustkrebses immer mehr Raum ein und eröffnet neue Möglichkeiten. Dabei ist diese Idee in der gynäkologischen Onkologie gar nicht so neu. Die antihormonelle Therapie mit Tamoxifen ist vielleicht die erste gezielte Tumortherapie überhaupt und wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt. Die Entdeckung des Her2-Rezeptors und seine Blockade durch den Antikörper Trastuzumab veränderte die Unterscheidung verschiedener Typen von Brustkrebs tiefgreifend und revolutionierte die Therapie um die Jahrtausendwende. Weitere wichtige Entwicklungsschritte schlossen sich in schneller Folge an.

Als neuester Baustein wurde der erste sogenannte Checkpoint-Inhibitor bei Brustkrebs zugelassen. Diese Substanzgruppe führt zusammenfassend zu einer Aktivierung des Immunsystems und so zu einer positiven Beeinflussung des Krankheitsverlaufs. Während die meisten Patientinnen die Therapie gut vertragen und nur geringe Nebenwirkungen beschreiben, treten in einigen Fällen auch schwere Nebenwirkungen auf, zu deren Behandlung ein interdisziplinärer Ansatz sehr vorteilhaft ist.